Ruitertassen Geschichte

...als Herr Jacob de Ruiter, geboren 1886, seine eigene Fabrik gründete: "Zadelfabriek Jac de Ruiter" von Fahrradsatteln in Meppel (Nordholland). Hier wurden neben Sätteln auch Fahrradtaschen, Jackenschutz und Fahrradketten-Abdeckungen produziert. So wurde in dieser Zeit wurde die Basis zur Lederproduktion geschaffen.

Herr Jacob, ein kluger Geschäftsmann, begann bald zu exportieren. Seine Produkte waren in vielen Länder erhältlich, sogar in Indien, was in diesen Jahren außergewöhnlich war. Die Produktion nahm zu und die Fabrik musste mehrmals zu immer größeren Räumlichkeiten umziehen, immer in der Nähe von Meppel.

Bis Ende der dreißiger Jahre basierte die Produktion hauptsächlich auf Fahrradteilen und verwandten Produkten. Von 1938 bis 1939 veränderte sich die Produktion aufgrund der wirtschaftlichen Krise in der Fahrradbranche und stellte hauptsächlich Lederwaren her.

Die meisten Produkte wurden aus Kaninchenfell hergestellt, welches zu diesem Zeitpunkt in der Umgebung von Meppel sehr beliebt war. Der älteste Sohn von Herrn Jacob trat der Fabrik als Produktionsleiter bei und unter seinem Einfluss veränderte sich die Herstellung mehr und mehr zu einer Taschenproduktion.

Nach der dunklen Periode des 2. Weltkrieges trat Herr Gerry de Ruiter in das Unternehmen ein. Die Produktion konzentrierte sich bislang hauptsächlich auf Damentaschen, Gürtel und Modeprodukte. Für die Familie de Ruiter war klar, dass sie keine Spezialisten für Mode waren und so wechselten sie zu Schultaschen und Aktentaschen aus Spaltleder. Ziel war es, diese Taschen so billig und stark wie möglich zu machen. Der Verbraucherpreis war ungefähr 20 Niederländische Gulden, ca. 10 Euro (13 USD). Diese Maßnahmen führten zu einem jährlichen Umsatz von 150.000 bis 200.000.

Der Firmenname änderte sich...

...1957 zu: "eReM", dieser entstand aus den phonetischen ersten Buchstaben aus "Ruitertassen Meppel" = "er" & "em" .

1960, Der Produktionsort war wieder zu klein, sodass die Firma "eReM" in ein Industriegebäude in Meppel umzog.
Der Name "eReM" wurde in "Ruitertassen BV" geändert - eine Zusammensetzung des Familienamens "Ruiter" mit dem Wort "tassen" (Taschen). Der Markenname "Ruitertassen" wurde noch heute zu Ehren der Familie de Ruiter beibehalten sowie deren gute Ruf zur Qualität und Zuverlässigkeit.

Der jüngste Sohn Jakobs, Herr Gerard de Ruiter, trat 1962 in das Unternehmen ein. Nach einem intensiven Leben mit harter Arbeit und geschickten Geschäften starb Herr Jacob. "Ruitertassen BV" wurde nun von den 3 Söhnen de Ruiter geleitet.

Ende der 60er Jahre...

...wurde der Wettbewerb in Osteuropa sehr hart und die Söhne waren gezwungen, sich aus den Handel zu Lasten der Produktion zu konzentrieren. Der Gewinn dieses Handels konnte die Produktion am Leben erhalten. Zum Glück für die Familie wurde die alte, schwere Canvas-Armee-Tasche populär und die Söhne beschlossen, sie aus pflanzlich gegerbten Ledern zu machen! Rindsleder. Dies wurde ein so großer Erfolg, daß das Unternehmen Ruitertassen wieder in viele Länder exportierte. Der Handel stoppte und die Brüder konnten wieder das tun, worin sie Spezialist waren: die Herstellung von Ledertaschen!

Die gesamte Produktion konzentrierte sich nun auf pflanzlich gegerbte Rinds-Ledertaschen, bis jetzt das Kerngeschäft von Ruitertassen. In den 80iger Jahren erreichte die Produktions eine kapazität von etwa 4000 bis 5000 Stück Schulranzen und Aktentaschen wöchentlich. Der älteste Sohn starb 1985 und seither wurde die Firma Ruitertassen von den beiden Brüdern Gerry und Gerard betreut, unterstützt von Jaap (Gerrys Sohn) und Toos (der Frau Gerards).
1991 ist "Ruitertassen BV" in das neue Industriegebäude im Industriegegebiet von Meppel umgezogen - einhergehend mit einer umfangreichen Investition in neue Maschinen. Nun wurden die neuesten Techniken verwendet, um gewohnte Qualität in der Produktion zu halten.

Ende der neunziger Jahre...

...erlebte die Familie de Ruiter ein sehr schwieriges Kapitel. Der asiatische Import von billigen Nylontaschen wurde zum Konkurrenten. Die Produktion auf der Grundlage von Quantität und Qualität war schwer zu reduzieren und die Produktion in Meppel stoppte im Jahr 2001.
Eine wichtige belgische Schuhgruppe übernahm die Marke, die Aktien, Schnittmuster und Kunden. Gerard de Ruiter und seine Frau Toos setzten den Betrieb von einem kleinen Büro in Meppel fort und die Produktion wurde von Herrn Frank Tegenbos innerhalb der Schuhgruppe in Diest, Belgien, geleitet.
Herr Frank Tegenbos, Sohn eines Schultaschenherstellers, übernahm alle Aktivitäten gemeinsam mit Gerard und Toos de Ruiter und setzte die Produktion der pflanzlich gegerbten Leder-Schulranzen fort. Seither wird das Leder von einer der besten pflanzlichen Gerbereien weltweit in Belgien bezogen. Der Focus liegt nun ganz auf Qualität.

Es dauerte mehrere schwierige Jahre, mehrere Investoren (mit besonderem Dank an Herrn Luc Cloetens) und viel Leidenschaft, die Marke lebendig zu halten. Doch im Jahr 2006 wurde ein neues Kapitel gestartet und die Marke inklusive aller rechtlichen Eigenschaften von "LSP NV" übernommen. Diese befindet sich im Besitz der Familie Ciaerhout, einem bekannten belgischem Produktionshaus. Diese befindet sich im Besitz von Stefaan Claerhout und seiner Frau Marijke. Gerard de Ruiter und seine Frau zogen sich zurück, und Frank Tegenbos wurde für die internationalen Verkäufe der Marke Ruitertassen im Unternehmen "LSP NV", Wakken, Belgien, verantwortlich.
Die Familie Claerhout investierte mit neuen Kollektionen wieder in die Marke, behielt aber den ursprünglichen Stil und die Qualität der Marke als Grundwert bei. Mit vielen Entwicklungen hat "LSP NV" ein Wachstum der Marke innerhalb seines Betriebes erreicht und vertreibt die Ruitertassen wieder erfolrecich in 8 Länder. So entstand aus Tradition und viel Leidenschaft eine neue, wachsende Zukunft für die Ruitertassen Taschen mit vielen neuen Serien.

Die dauerhafte Qualität, die Verwendung von natürlichen und umweltfreundlichen Rohstoffen und der typische Stil werden sorgfältig geschützt, aber die Schnitte werden weiterhin an die Bedürfnisse der modernen Verbraucher angepasst werden. Quailität und Service sind die Themen für die Zukunft.

Eine große Herausforderung, die mit der gleichen Leidenschaft unterstützt werden muss, wie die Familie Ruiter vor so vielen Jahren.

Stefaan und Marijke Claerhout